VW Golf Cabriolet 1,2 TSI - im Test | 12.12.2011
Raumangebot, Fahreigenschaften, Preis
Der Passagierraum ist herzeigbar: Vorne geht es überhaupt sehr bequem zu, die Kopffreiheit leidet kaum unter der verringerten Dachhöhe, und auch hinten sitzt man zu zweit (drei Personen sind nicht zugelassen) mit 1,85 noch durchaus passabel.
Wenn man sich auch etwas sehr geborgen fühlt – aufgrund der hohen Gürtellinie und der verdeckbedingt breiten C-Säulen. Letztere sind zudem in Sachen Rundumsicht nicht besonders hilfreich. Bei der Einparkhilfe (vorne + hinten um 553 Euro) sollte man daher nicht sparen.
Der Laderaum ist cabriotypisch kompakt. Das Volumen beträgt 250 Liter, die noch dazu nur über eine vertikale Öffnung enterbar sind. Weil der Heckstummel so kurz ist, ergibt das auch einen ungünstigen Hebel zum Schließen des Kofferraumdeckels.
Der Innengriff nützt nicht viel, man muss von außen nachdrücken – und sich mit ziemlicher Sicherheit die Hand schmutzig machen. Immerhin gibt es eine brauchbare Durchreiche.
Sehr hoher Geräuschkomfort
Wirklich edel ist die Geräuschkulisse. Sie ist nämlich kaum vorhanden. Dank der gelungenen Geräuschdämmung des auch perfekt nässe- und wintertauglichen Verdecks kommt ein Hauch von Oberklasse-Feeling auf. Das wird durch die hochwertigen Materialien im Innenraum und durch das präzise Handling noch unterstrichen.
Die straff-komfortable Fahrwerksabstimmung entspricht jener des geschlossenen Golf, sie wurde lediglich an das höhere Cabrio-Gewicht (ca. 150 kg plus) angepasst. Das Gewicht kommt ausschließlich der Karosseriesteifigkeit zugute, und das merkt man auch. Kein Scheppern, kein Vibrieren, kein Verwinden. Nichts.
Der Golf lenkt präzise ein, die Sechsgang-Schaltung ist sehr exakt, die Bremsen sind wirksam und standfest. Trotz aller Agilität ist das Farverhalten sicher, das Heck bleibt dort, wo es hingehört und das ESP greift zumeist erst gar nicht ein.
Offen pfeift der Wind ganz schön durchs Haupthaar, da muss man nicht einmal eine Karl-Heinz-Grasser-Frisur haben. Ein echter Unterschied zu den Stahldach-Cabrios mit ihren weit nach hinten gezogenen Frontscheiben. Die Investition in das effektive Windschott um 310 Euro ist somit eine gute.
Vor den ersten Fahreindrücken mag man denken: „1,2 Liter Hubraum? Ist das nicht eher etwas für Kleinwagen?“ Antwort: ohne Turbolader, ja. Mit Turbolader und 105 PS ist man, zumal fürs Offenfahren, genau richtig motorisiert. 175 Newtonmeter Drehmoment stehen bereits ab 1.550 Touren an und ermöglichen Souveränität in jedem Drehzahlbereich.
Bescheidener Verbrauch
Den 1,2 TSI gibt es nur als „Blue Motion Technology“, das Start-Stopp-System ist deshalb genauso serienmäßig wie die Schaltanzeige. Dank dieser und anderer Spritspar-Maßnahmen liegt der Durchschnittsverbrauch laut Werk bei 5,7 Litern.
Wir benötigten im Test mit 6,3 Litern nur unwesentlich mehr. Und nicht vergessen: Wir sprechen hier über einen mehr als 1.400 Kilogramm schweren Benziner.
Die unbestrittenen Qualitäten des Cabriolets lässt sich VW im Vergleich zum verlöteten Golf recht ordentlich bezahlen. 24.990 kostet der 1,2 TSI als günstigste Cabrio-Variante und ist damit um fast 4.000 Euro teurer als der geschlossene Zweitürer gleicher Motorisierung.
Allerdings hat das Golf Cabrio derzeit keine echten Konkurrenten. Die Premium-Fraktion von Audi und BMW sowie der Stahldach-Bruder VW Eos sind deutlich, die ebenfalls mit Blech-Klappdach versehenen Peugeot 308 CC und Renault Mégane Coupé-Cabrio, etwas teurer.
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